Wir waren voll und ganz mit den Vorbereitungen für das bevorstehende Ereignis, der Fahrt zum Europatreffen ins polnische Limanowa, befasst. Etwas Geld für die Flugtickets hatten wir uns mit den Auftritten auf dem Schweriner Weihnachtsmarkt verdient. Aber das Geld reichte noch nicht aus. Ich fragte bei Antenne M-V nach, ob sie uns finanziell unterstützen könnten. Es wurden uns problemlos DM 1.000,- überwiesen. Somit war das Geld für die Flugtickets schon mal gesichert. Danke Antenne M-V…
Jetzt hieß es das Programm für unsere Gala festzulegen, damit die entsprechenden Vorbereitungen in Angriff genommen werden konnten. Außerdem musste festgelegt werden, wie wir den Europatag gestalten möchten.
Wir entschieden uns für 4 Tänze aus unserem Repertoire – „Donauwalzer“, „I`m singing in the rain“, „satisfaction“ und „Black or white“ mit den dazugehörigen Kostümen natürlich. Es waren also 3 Pausen zu überbrücken, damit sich die Mädchen für den nächsten Tanz umziehen konnten. Wir entschieden einen 3teiligen Film über Schwerin zu drehen, in dem wir unser Schwerin auf einer Leinwand an unserem Gala – Abend vorstellen konnten. Moriz-TV stand uns da gerne zur Seite. Danke Moritz TV…Also wurde ein Drehbuch verfasst und ein Text in die englische Sprache für den eingespielten Text übersetzt. Die Dreharbeiten haben allen einen riesigen Spaß bereitet und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ich durchstöberte die Mecklenburger Kochbücher nach typisch mecklenburgischen Gerichten. Die Wahl fiel auf „Apfelmilchreis“ nach einem mecklenburgischen Rezept.
Die Schweriner Schlossbrauerei gab uns eine Kiste Bier mit, damit wir unser Bier zum Europatag unter die Leute bringen konnten. Danke Schweriner Schlossbrauerei…Für den Transport bekam jeder ein paar Bierflaschen mit in sein Gepäck. – Was mögen die Leute auf dem Flughafen wohl gedacht haben, als die Taschen durchleuchtet wurden…-
Vollkorbrot, Schmalz und Mecklenburger Honig waren auch im Gepäck. Die geschmierten Stullen mit Honig und Schmalz waren bei der polnischen Bevölkerung sehr begehrt. Die Schwerin-Fahne und die Mecklenburg/Vorpommern-Fahne holte ich aus der Presseabteilung des Schweriner Rathauses.
Die Reise rückte näher, alles war vorbereitet. Die Flugtickets lagen bereits vor. Der Flug ging von Berlin nach Warschau und von Warschau nach Krakau. Dort wurden wir mit einem Bus abgeholt und trafen des nachts in Limanowa ein.
Doch bevor wir die Reise antraten, wollten wir uns gebührend von unserem Schweriner Publikum verabschieden. Hierzu gaben wir eine Gala in den Schweriner Höfen. Es kamen so viele Menschen, dass Stühle nachgestellt werden mussten. Auch die SVZ war wieder vor Ort.
Mit Aufregung und voller Vorfreude ging es für 14 Tage ins polnische Limanowa. Gleich am nächsten Morgen wurden wir von den anderen Teilnehmern des Europatreffens neugierig begrüßt. Schließlich waren meine Mädchen das erste Mal dabei.
Das Begleit-Programm für die 14 Tage war von den polnischen Gastgebern abwechslungsreich organisiert und gestaltet worden. Für uns wurde deutlich, dass aufgrund der geschichtlichen Ereignisse im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg, worunter auch gerade die Stadt Limanowa sehr gelitten hat, noch sehr präsent in den Köpfen der Menschen war. Genau mit diesem Problem wurden wir konfrontiert und mussten mit Souveränität darauf reagieren.
Wir bereiteten unseren Gala Abend vor. Die Veranstaltungshalle wurde von uns mit Feld- und Wiesenblumen – die wir am Abend zuvor gepflückt hatten – geschmückt, Beamer und Leinwand für unseren Film, die beiden Fahnen wurde aufgehängt, Kostüme zurechtlegen (für einen schnellen Umzug). Und nicht zuletzt wurde stundenlang zuvor für alle gekocht – Apfelmilchreis -. Es hat allen vorzüglich geschmeckt und es wurde alles aufgegessen…
Unser Gala-Abend war ein voller Erfolg, die Tänze waren klasse und unser Film machte große Lust auf unsere Heimatstadt Schwerin. Mit stehenden Ovationen und ganz viel Beifall wurden wir belohnt, langes Händeschütteln und Danksagungen gehörten dazu.
Das Programm des Europatages wurde im staatlichen polnischen Fernsehen live übertragen. Meine Mädchen glänzten in ihren weißen Kleidern und langen weißen Handschuhen mit der Aufführung des eleganten Donauwalzers. Für die Betreuung unseres Schwerin-Standes mit dem Schweriner Bier, den Honigstullen und den Schmalzstullen, zogen sich meine Mädchen unsere Mecklenburger Kostüme an, welche wir extra hierfür mitgebracht hatten.
Zum Abschied lag die polnische Leiterin des Europalagers weinend in meinen Armen…