Um dieses Thema umzusetzen, galt es sich mit der Lebenssituation der Menschen in den sogenannten „Goldenen Zwanzigern“ auseinanderzusetzen. Die Schrecken des 1. Weltkrieges noch in den Knochen spürend und die Unzufriedenheit der Deutschen über den Ausgang des 1. Weltkrieges.
Das Bestreben in einer besseren Zeit leben zu wollen. Besonders die Frauen, welche für sich ein besseres und freieres Leben beanspruchten. Diese Zeit spiegelte sich besonders auch in der Wahl der Kleidung der Frauen wider. Sie verabschiedeten sich von den Korsagen und langen Kleidern und die Haare wurden kurz getragen.
Auf den Tanzböden hielt der Charleston Einzug, ein lebhafter und provozierender Tanz mit viel Lebenshunger.
Viele Fragen meiner Mädchen, welche Rolle die Frauen in Deutschland zur damaligen Zeit zu verkörpern hatten, wurden gestellt. Welchen enormen Kraftaufwand gerade die Frauen betrieben haben, für ein wenig Gleichberechtigung. Ein Thema, welches anscheinend immer noch sehr aktuell ist und wieder aktueller in unserer Gesellschaft zu werden scheint.
Dieses Thema, aber auch das Thema, warum der 2. Weltkrieg nicht lange auf sich warten ließ, der dann ganz Europa in Schutt und Asche gelegt hat, wurde in hitzigen Debatten thematisiert.
Zunächst musste der Grundschritt einstudiert werden und weitere typische Schritte und Bewegungen erarbeitet werden. Anschließend wurde durch mich die Choreographie erarbeitet und vermittelt.
Die Choreographie galt es nun mit geeignetem Bild- und Filmmaterial zu hinterlegen, welche die Atmosphäre dieser Zeit untermauert.
In Nachtarbeit wurden die Kostüme genäht und hergestellt. Aus glänzendem Stoff wurden die typischen Charleston-Kleider genäht, der typische Kopfschmuck wurde hergestellt, jedes ein Unikat.
Für die Bühnendekoration mussten transparente Trennwände her, auf der gut geeigneten Bühne im Rittersaal knoteten wir für diesen Zweck große transparente Tücher – welche wir in unserem Kostümfundus hatten – aneinander.
Ein arbeitsreiches Jahr in Vorbereitung auf den Jugendgeschichtstag liegt wieder hinter uns, der uns viele Fragen beantwortet, aber auch viele Antworten offengelassen hat.