Erstmalig haben wir uns an diesem Projekt beteiligt. Der Club Europa Schwerin e. V. befasst sich mit Bühnentanz. Im Mittelpunkt stehen hier die regelmäßige Trainingsarbeit und die Erarbeitung von Choreographien mit dem Zweck der Aufführung in den unterschiedlichsten Zusammenhängen.
Zu Beginn der Projektarbeit im Zusammenhang mit dem „Jugendprogramm Zeitensprünge 2014“ galt es festzulegen, welche Zeitpunkte bei unserer Schweriner Geschichtsreise für besonders wichtig erachtet wurden.
Die reguläre Trainingsarbeit während des zurückliegenden Jahres änderte sich. Während unserer Projektarbeit (insbesondere am Anfang) war festzustellen, dass gravierende geschichtliche Wissenslücken (insbesondere bei den Schülern der Realschulen) vorhanden waren. So dass zu Beginn unserer Projektarbeit viel Zeit in „Geschichtsstunden“ investiert worden ist. Dazu haben wir die Trainingsarbeit jeweils unterbrochen und uns zu Gesprächsrunden zusammengesetzt, in denen das Wissen ausgetauscht/diskutiert/geweint und vermittelt wurde. Besonders für die jüngeren Schüler war die Vermittlung dieses Wissens wertvoll. Sie haben jetzt Vorlauf und können den Geschichtsunterricht mit ihrem Wissen in der Schule bereichern. Es wurden nicht nur Themen besprochen, sondern auch „Türen“ geöffnet und Neugier geweckt. Um hier weiter zu recherchieren wurde nicht nur das Internet bemüht, auch standen gemeinsame Bibliotheksbesuche auf dem Programm.
So sind wir zunächst theoretisch durch die Schweriner Geschichte gereist.
Nach dem die Themenschwerpunkte festgelegt waren, wurde eine Musikauswahl für die Tänze vorgenommen.
Erarbeitung und Übertragung der Choreographien mit den Tänzern, zusammenfügen des gesamten Tanzbildes mit Livetrommel und dem Filmmaterial.
Dazu wurden sowohl Einzel, Gruppen, Solo- und Gesamtproben durchgeführt. Die Zeit in der Woche reichte nicht mehr aus, so dass hier auch die Wochenenden herhalten mussten.
Zu Beginn des Jahres wurde primär die Geschichte aufgearbeitet und im zweiten Teil des Jahres ging es primär um die Darstellung der Zeitepochen und auch um die tänzerischen und künstlerischen Aspekte.
Die Erarbeitung des Gesamtbildes (Geschichte, Tanz, Video- und Bildmaterial) wurde dann abgerundet mit den passenden Kostümen, Schläppchen und Requisiten und der Trommel. Dazu haben wir uns einen Fallschirm beim Stadtsportbund Schwerin ausleihen können. Dieser diente beim Steinzeittanz als Schutzschicht für die kleinen Kinder, diese zunächst unter dem Tuch verborgen, umringt von Steinen unter dem Fallschirm eingekugelt saßen. Erstaunlich war dabei, dass sie sich wirklich nicht rührten, bevor die Trommel schlug. Sie waren unglaublich konzentriert, was bei den Proben nicht immer so klappte und bei mir für etwas Nervosität sorgte. (Kinder im Alter von 3, 4 und 5 Jahren). Tolle Leistung.
Die Auswahl der Kostüme basierte auf Vorhandenem aus unserem Kostümfundus, Änderungen von Kostümen, Neuanfertigungen und Anschaffungen. Diese mussten zu den Tänzen und dessen Aussage passen, aber auch zu den Tänzern selbst. Das Gesamtbild musste stimmig sein. Es wurden gezielt Kostümproben durchgeführt.
Herstellen der Videos – zunächst stand hier die Musikauswahl, für den Kriegstanz war es besonders kniffelig. Die Entscheidung fiel auf die 5. Sinfonie von Beethoven. Diese Musik wurde mit passendem Filmmaterial unterlegt, hier war sehr viel Geduld und Fingerspitzengefühl nötig. Die Zusammenarbeit mit dem -Bundesfilmarchiv- gestaltete sich hier sehr hinderlich.
Das Gesamtbild stand, die Choreographien, Filme, Musik, Livemusik alles fertig. Die letzten Wochenenden konnten anderweitig nicht mehr genutzt werden, es standen nur noch Proben auf dem Programm.
Der Jugendgeschichtstag im Schweriner Schloss wurde von allen mit großer Aufregung erwartet. Stellprobe, Technikprobe im Schloss, Kostümausgabe usw.
Jugendgeschichtstag 2014
Der Auftritt zum Jugendgeschichtstag „Zeitsprünge durch die Geschichte Schwerins“. Unsere Petermännchen bzw. Mädchen, Josie und Alina, in ihrem Petermännchen-Kostüm im Schweriner Schloss geleiteten durch das Programm von Zeitsprung zu Zeitsprung bis zu Wiedervereinigung.
Nach dem Auftritt wurde ich – besonders von den Omis und Opas, welche das 3. Reich am eigenen Leib erfahren haben – angesprochen. Wie nah ihnen die Tanzszenen gegangen sind und wie hier die Tränen im Zusammenhang mit ihren Erinnerungen geflossen sind.
Auswertend konnten wir feststellen, dass durch dieses Jahr 2014 mit der Schweriner Geschichte, bei einzelnen Mitgliedern ein enormer Reifeprozess stattgefunden hat.
Dieser ist unter unterschiedlichen Aspekten zu sehen.
durch die gemeinsame Trainingsarbeit und der Aufführung des Projektes
Zwei unserer Mitglieder konnten wir nicht „mitnehmen“, sie haben wir im Laufe der Arbeit verloren. Schon während der Gesprächsrunden wurde hier deutlich, dass enorme geschichtliche und allgemeine Wissenslücken vorhanden waren. Während sich die Anderen bemühten, ihr Wissen mit ihnen zu teilen bzw. ihnen etwas zu vermitteln, mangelte es hier an dem Willen zuzuhören, etwas anzunehmen und die Bereitschaft auch bei der Trainingsarbeit an Ausdauer und Ernsthaftigkeit.